Don't look back in Anger - sweet 2016

12/22/2016 12:47:00 AM




Müsste ich das politische Jahr 2016 mit nur einem Song beschreiben, wäre es wahrscheinlich "Was ist los mit mir" von Westernhagen. Mal abgesehen vom offenbar grenzenlosen Reiz des Egoismus, dem immer mehr Wähler und Staatenführer zu erliegen erscheinen, wurde in 2016 um Selbstverständlichkeiten wie Ursache-Wirkung, Demokratie und die Bedeutung von Fakten gestritten. Wir können für 2017 einen echten Kampf erwarten. Ein erstes verlässliches Zeichen ist, dass selbst die dahinsiechende Sichma Gabriel-SPD gerade einen rasanten Mitgliederzuwachs erlebt. Die politisch links-liberale Gesellschaft macht sich bereit für den Kampf. Sie hören die Signale...und die Internationale.

Für mich persönlich war 2016 ein überaus musikalisches Jahr. Dutzende Konzerte, dutzende neue Bands kennen gelernt und...viel Musik gehört.
Mit Lastfm kann man sich nun auch die Jahresstatistik mundgerecht anschauen, doch - wie heißt es so schon - data is nothing without context - ist die Geschichte hinter der Statistik meist die interessanter.

So here we go, ein Rundgang durch mein Musikjahr:




2016: Anzahl gehörter Songs nach Monaten
Ab Februar wird mein Hörverhalten mit LastFM gescrobbelt, im März und September war ich im Urlaub, habe deshalb sehr viel mehr Musik hören können. Im Oktober kam ein Spotify App-Update, das standardmäßig die Verbindung zu LastFM gecancelt hat. Bis mir das aufgefallen ist, war der Monat schon fast rum, daher nur unvollständige Daten. Ohnehin muss ich sagen, dass das Scrobblen häufig nicht alles erfasst - also lieber mal hin und wieder den LastFM account checken, ob noch alles reinläuft wie es soll.

Meist gehörte/st Band, Album und Song 2016
Nun ja, was die Musik selbst angeht, habe ich scheinbar viel Postpunk gehört - The KVB im Besonderen mit insgesamt über 24h bzw. 12% aller getrackten Songs! Kennengelernt habe ich die Band auf irgendeiner Random-Playlist auf Youtube, die ich nie wieder finden konnte. Die Mischung aus Postpunk und Elektro hat mich umgehauen - vorallem White Walls - eine Offenbarung, wenn man mit dem Genre nicht sonderlich bekannt ist. Im September konnte ich sie dann auch live sehen, anlässlich des Pop Kultur Festivals in Berlin, großartiges Konzert, leider zu kurz.

Top Artists 2016

Postpunk ist ohnehin mein Genre aktuell. Mit Lower Dens, The KVB, Lea Porcelain aus Frankfurt, dem neuen Album von Savages, Protomartyr als Dauerbrenner und der fantastischen Chastity Belt aus Washington habe ich einige Lieblingsbands aus diesem Genre. Mir fällt auf, dass ich immer weniger Deutschsprachige Musik höre, abgesehen von Isolation Berlin findet sich nichts Deutschsprachiges in den Top 20. Vielleicht mag es daran liegen, dass ich  in den Nullerjahren / zu MP3 Zeiten den deutschen Gansterrap/HipHop Trend verpasst habe.


Songs nach Wochentag
LastFM wertet auch die Hörhäufigkeit nach Wochentag aus und was ich dort sehe, ist mein ganz gewöhnlicher Wochenrythmus:

Montag: Meetingtag im Büro
Dienstag: häufig Dienstreisen
Mittwoch: Normaler Arbeitstag
Donnerstag: Mein kleiner Freitag, sprich nach der Arbeit in die Kneipe und danach Musikhören in der Küche
Freitag: Kickern in Bars
Samstag: Music throughout the day
Sonntag: Music throughout the day



Auch bei der Intraday Statistik sehe ich nur Alltag, denn meine "Höruhr" ist vorallem bürogeprägt. Wann immer es geht, höre ich dort Musik. An vielen Tagen sitze ich aber in irgendwelchen belanglosen Meetings als an meinem Arbeitsplatz, was automatisch weniger Streaming bedeutet. Wenn ab 16Uhr die Meetings zurückgehen, steigt bei mir deshalb auch der Musikkonsum. Deshalb auch mein Plädoyer: Weniger Conf-Calls, Meetings, Workshops, Stand-ups und Hackathons! Man kommt ja vor lauter Arbeit gar nicht mehr zum Musikhören!

Das sollte ohnehin all unser Bestreben sein, denn der Arbeitsalltag ist furchtbar musikunfreundlich gestaltet. Kollegen, Vorgesetzte und Kunden wollen immer "sitzen" oder "telefonieren" statt zu chatten. Alternativ könnte man natürlich nebst der Meetingagenda auch eine Meeting Playlist etablieren - denn zwischen dem ganzen Bullshitbingo passt wunderbar House of Pains "Jump Around". Some food for thought.

Rock on!
DiplImp

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